Internetfähige Geräte dominieren unseren Alltag. Alles geht schneller, alles ist von überall aus möglich, und wir sind mit jedem Menschen auf dem Planeten verbunden. Wir können in Sekunden erledigen, was früher Wochen gedauert hat. Doch trotz dieser beeindruckenden Fortschritte sind wir gestresster als je zuvor.
Warum haben wir subjektiv weniger Zeit? Warum fühlen sich viele Menschen einsam in diesem hochvernetzten Umfeld?
Effektive Nutzung digitaler Tools
Eine neue Generation des Zeitmanagements kann uns helfen, Technologien für unsere Zwecke zu nutzen und ihre unglaubliche Kraft in Einklang mit unseren Zielen zu bringen.
Wir nennen es Tools; also Werkzeuge. Denken wir einmal an einen Hammer. Wenn du ihn genau dann hervorholst, wenn du ihn brauchst und danach wieder verräumst, tut er dir gute Dienste und unterstützt dich in dem, was du erreichen möchtest. Trägst du ihn jedoch den ganzen Tag herum und schlägst dir dabei selbst auf die Birne, unterstützt er dich wahrscheinlich nicht.
So ist es auch mit dem Smartphone. Wenn du es genau dann und so lange nutzt, wie es dich darin unterstützt, das zu erreichen, was dir im Leben wichtig ist, dann ist es ein großes Geschenk. Wenn du es dazu benutzt, alle Gespräche zu fragmentieren, dich bei der Arbeit zu stören, deine Schlafarchitektur zu zertrümmern, dein Sozialleben ins Elend zu stürzen, deine Kreativität zu ersticken, … du merkst, worauf ich hinaus will.
Viele von uns würden gerne beruflich erfolgreich sein, Verbundenheit mit anderen Menschen erleben, in der Natur sein, mehr Sport machen oder einfach mehr Zeit haben, gesund und erholt sein. Aber was machen wir stattdessen? Wir verbringen einen Drittel unserer wachen Zeit am Smartphone. Wir müssen uns von den manipulativen Algorithmen von Big Tech lösen.
Digitale Gewohnheiten bewusst entwickeln
Stattdessen sollten wir klären, wie für uns das gute Leben aussieht und dann unsere Gewohnheiten entsprechend ausrichten.
Eine der hilfreichsten Strategien ist „Timeboxing„. Du arbeitest keine Taskliste ab, sondern bestimmst klar definierte Zeitfenster für bestimmte Tätigkeiten. Hier kannst du Kategorien, wie beispielsweise „Vertieftes Arbeiten“ und „Sprechstunde“ definieren. Bei ersterem vertiefst du dich in eine Arbeit, hast den Flugmodus aktiviert, keine Email-Inbox offen und machst auch keine Recherche. In der Sprechstunde pflegst du alle Kommunikationskanäle und machst Anrufe. Da dieses Zeitfenster klar definiert ist, bist du gezwungen, die wichtigsten Kontakte zu priorisieren und alles andere sein zu lassen oder zumindest zeitlich zu beschränken, bis zur nächsten Sprechstunde. Dazwischen gibst du dir die Chance produktiv oder in gutem Kontakt mit „echten“ Menschen zu sein.
Weitere wichtige Bereiche in Zusammenhang mit digitalen Gewohnheiten sind Abendroutinen, Morgenroutinen, Email-Gewohnheiten und das Annehmen von unangenehmen Momenten.
In einer Welt, in der wir alles haben und alles tun können, aber nicht mehr präsent sind, um etwas zu erleben, ist die bewusste Entwicklung von digitalen Gewohnheiten das Wichtigste, was du für dich tun kannst. Die Digitalisierung kann uns in neue Sphären katapultieren, aber nur, wenn wir die Tools sehr bewusst einsetzen.